Rapsstaengelruessler

«Ihn zu finden, ist nicht so einfach, da das Tier sehr scheu ist und sich sofort von der Pflanze auf den Boden fallen lässt, wenn es sich gestört fühlt.»
 

Während er für unbedarfte Spaziergängerinnen und Wanderer nur ein Käfer ist, ist der Rapsstängelrüssler für Landwirtinnen und Landwirte, die Ackerbau betreiben, eine ernst zu nehmende Gefahr für ihre Ernte.  Der grosse Rapsstängelrüssler überwintert auf letztjährigen Pflanzenflächen und fliegt in die Rapsfelder ein, sobald die Temperaturen auf 10 bis 12 Grad gestiegen sind. Auf den Feldern legt er seine Eier in die Haupttriebe der Rapspflanzen ab, wodurch es zu einem S-förmigen Wachstum und einem Aufplatzen der Stängel kommen kann. Schon dadurch sind Ertragseinbussen möglich. Tritt zusätzlich Frost oder Niederschlag auf, verstärkt sich das Phänomen, und es können Ertragseinbussen von 25 bis 30 Prozent entstehen.

Ihn zu finden, ist nicht so einfach, da das Tier sehr scheu ist und sich sofort von der Pflanze auf den Boden fallen lässt, wenn es sich gestört fühlt. Der Schaden, den der Rapsstängelrüssler anrichtet, wird so auch nicht an seiner Anzahl, sondern an der Menge der Einstiche in einer Pflanze gemessen. Die Behandlung ist dann erlaubt, wenn die Schadschwelle erreicht ist, die sich daran orientiert, ob 10 bis 20 Prozent der Pflanzen mit Einstichen bei Stängelhöhe von 1 bis 5 Zentimetern oder 40 bis 60 Prozent der Pflanzen bei einer Stängelhöhe von 5 bis 20 Zentimetern betroffen sind. Werden diese Voraussetzungen erfüllt, kommt in der konventionellen Landwirtschaft ein Pflanzenschutzmittel zur Anwendung. Im Biolandbau ist der Einsatz synthetischer Insektizide verboten. Unter anderem deshalb gibt es in der Schweiz nicht viel Rapsöl in Bioqualität. Nebst der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist allerdings das Auftreten von natürlichen Gegenspielern des Rapsstängelrüsslers von grosser Bedeutung.


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